Eine bemerkenswerte Publikation erscheint in der Zeitschrift Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism: Kann man mit AMH die Menopause innerhalb der nächsten Monate vorhersagen (Joel S. Finkelstein et al. Antimullerian Hormone and Impending Menopause in Late Reproductive Age: The Study of Women’s Health Across the Nation. JCEM im Druck). Die Antwort ist: Wenn AMH unter der Nachweisgrenze liegt bei einer unter 48jährigen Frau ist die Wahrscheinlichkeit für eine Menopause in den nächsten 12 Monate 50:50. Ist das nicht großartig?! Ich glaube, dass uns diese Aussage wahnsinnig helfen wird im klinischen Alltag.

Spaß beiseite: Die Publikation zeigt einmal mehr, dass sich die Menopause nur sehr bedingt voraussagen lässt. Die Wahrscheinlichkeit steigt bei einem nicht-nachweisbaren AMH auf übrigens 79% bei einer Frau die 51 Jahre oder älter ist. Aber auch das hätten wir ohne AMH ähnlich geschätzt.

Zusammengefasst – ich sehe nach wie vor keinen Wert darin, AMH zu messen, um die Wahrscheinlichkeit einer Menopause in den nächsten Jahren vorherzusagen.

Die Daten stammen aus der SWAN – der Study of Womens Health across the Nation aus den USA. In dieser longitudinalen Studie wurden von 1996 bis 1998 insgesamt 3.302 prämenopausale Frauen im Alter zwischen 42 und 52 Jahren rekrutiert. Eingang in diese Auswertung fanden 1.537 Frauen mit 7.407 Blutproben über mehrere Jahre und Studienvisiten hinweg, bei denen die Menopause dokumentiert war, keine Hysterektomie oder bilaterale Ovarektomie erfolgt war und die keine Hormontherapie anwandten.

Ihr

Michael Ludwig