Eine Studie aus Peking berichtet zu einem follow-up von Frauen in der Peri- und Postmenopause über im Mittel 7 Jahre bzgl. der Entwicklung von Uterus und Endometrium. Die Autoren zeigen eine kontinuierliche Abnahme des Uterusvolumens und des Endometriums – grundsätzlich alles so nicht überraschend, bislang aber nicht in einer longitudinalen Studie so gezeigt (Jiayi Li et al. Changes in ultrasound uterine morphology and endometrial thickness during ovarian aging and possible associated factors: findings from a prospective study. Menopause, im Druck).
Mit dieser Studie liefern die Autoren valide Zahlen für die Abnahme des uterinen Volumens um etwa 1/3 innerhalb der ersten 2 Jahre postmenopausal sowie des Endometriums um knapp 10% und 20% im 1. und 2. Jahr nach der Menopause. Letzteres mag insofern in der klinischen Situation relevant werden, wenn man bei einer asymptomatischen Patientin ein erhöhtes Endometrium beobachtet und ggf. doch eher auf ein sonographisches follow-up setzen kann als auf eine operativ-histologische Abklärung, wenn sich keinerlei sonstige Marker ergeben, die einen Malignitätsverdacht unterstützen.
Ihr
Michael Ludwig
DANKE ! Das bestätigt mein Gefühl – seit 14 Monaten keine Mens mehr, jetzt bei Jahrescheck angeblich 10mm Endometrium -, erst mal ab zu warten. Watch and wait.
Elisabeth Kühn, 53 Jahre, Psychotherapeutin, vier erwachsene Kinder
Sehr geehrte Frau Kühn, per Definition sind Sie nach 14 Monaten „postmenopausal“ – allerdings ist anzunehmen, dass die 10 mm Endometrium wahrscheinlich (!) Folge einer Rest-Eierstock-Aktivität sind. Wenn also gleichzeitig auch Östradiol im Blut nachweisbar ist oder sich im Ovar Follikelaktivität zeigt, passt das zusammen. Ferner darf es keine monographischen Auffälligkeiten geben, die eine andere Vermutung als die einer normalen Endometriumentwicklung nahelegen.
Ansonsten wäre sicherheitshalber die Gabe eines Gestagens sinnvoll, z.B. 10 mg Dydrogesteron über 14 Tage oder 10 mg MPA über 15 Tage, um so das Endometrium zu transformieren, eine ggf. laufende Follikelreifung zu durchbrechen, und konsekutiv eine monographische Kontrolle des Endometriums durchzuführen, das das deutlich schmaler sein sollte.
Michael Ludwig