Zwei Autoren nehmen in der Zeitschrift Fertility & Sterility in einem Editorial Stellung zur Situation von Diagnostik und Therapie bei Frauen mit habituellen Aborten, eine davon Frau Priv. Doz. Dr. med. Barbara Lawrenz von der Universität Tübingen (Human M. Fatemi und Barbara Lawrenz. The search must go on—for patients with recurrent pregnancy loss. Fertility & Sterility, im Druck).
Die Autoren sprechen mir aus dem Herzen, wenn sie direkt am Anfang in drei Punkten die aktuelle Situation zusammenfassen und Klartext sprechen: (a) Die Ätiologie ist häufig unbekannt, (b) evidenz-basierte Diagnostik und Therapie sind praktisch nicht existent und (c) publizierte Arbeiten zu dem Thema leiden häufig unter mangelhaft selektierten Kontrollen und anderen Fehlern.
„the search must go on“ heißt aber auch, dass weiter gesucht werden muss – nach Möglichkeiten der Diagnostik wie der Therapie. Da ein möglicher und viel diskutierter Faktor die „implantation checkpoint“ Hypothese ist, d.h. dass das Endometrium bei diesen Patientinnen nicht in der Lage ist, gegen chromosomale Auffälligkeiten zu selektierten und hoch-rezeptiv Implantationen zulässt, sind viele Kapazitäten auf die genetische Untersuchung von Embryonen gerichtet. Allerdings zeigt das Aneuploidiescreening im Rahmen einer Präimplantationsdiagnostik noch nicht die Ergebnisse, die man sich erhofft, was daran liegen könnte, dass dabei Trophoblast-Zellen untersucht werden und nicht der Embryoblast. Die Analyse von zell-freier DNA aus dem Blastocoel könnte, wie kürzlich berichtet, einen Schritt nach vorne bedeuten.
Auf jeden Fall ist den Autoren für ihr klares Statement zu danken!
Ihr
Michael Ludwig
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