Gabapentin wird zur Therapie von Hitzewallungen eingesetzt, wenn Hormontherapien kontraindiziert sind. Die Substanz wirkt vermutlich auf die Thermoregulation im Hypothalamus über Bindung an Kalzium-Kanäle und eine dadurch verursacht Erweiterung der thermoregulativen Zone, was wiederum die Inzidenz von Hitzewallungen senkt.

Ein aktueller Review hat die Studienlage zu dieser Substanz zusammengefasst (Sang-Hee Yoon et al. Gabapentin for the treatment of hot flushes in menopause: a meta-analysis. Menopause, im Druck) und die Daten in einer Meta-Analyse ausgewertet.

Sieben randomisierte kontrollierte Studien mit einem Placeboarm wurden berücksichtigt, eingesetzt wurden unterschiedliche Dosen von Gabapentin, 300 mg, 900 mg, 1.800 mg und 2.400 mg täglich. Gegenüber Placebo wurde die Frequenz von Hitzewallungen um ca. n = 3 pro Tag gesenkt (standard mean difference, SMD 2,99, 95% KI 2,01 – 3,98), ebenso deren Dauer in Minuten (SMD 0,89, 95% KI 0,49 – 1,30). Während sich allerdings für die Frequenz eine deutliche Dosisabhängigkeit zeigte gab es diese für die Dauer der Hitzewallungen nicht. Gegenüber Anwenderinnen der Placebos traten mehr unerwünschte Ereignisse auf, Benommenheit (OR 1,58, 95% KI 0,98 – 2,18) und Schwindel (OR 1,19, 95% KI 0,43 – 1,95).

Insofern steht nach Analyse der Autoren aus, die beste Dosis in Abwägung von Wirkung und Nebenwirkungen zu finden. Nicht analysiert wurde der Vergleich gegenüber einer Hormontherapie, was aber ggf. auch insofern irrelevant ist, weil Gabapentin eben dann zur Anwendung kommen soll, wenn eine Hormontherapie kontraindiziert ist.

Ihr

Michael Ludwig