Schlafqualität – gerade in der Perimenopause ein relevanter Punkt. Erst kürzlich hatte die Zeitschrift Menopause ein Editorial publiziert, in der der Zusammenhang zwischen Schlafproblemen, Depressionen und Suizidalität hergestellt wurde (Michael Krychman und Gloria Bachmann (2019) Sleep – suicide’s tipping point? Time for menopausal practitioners to act. Menopause 26: 123).

Nun wird eine Arbeit publiziert, in der eine Arbeitsgruppe hormonell substituierte Frauen mit prämaturer Ovarialinsuffizienz (mittleres Alter 35,03 ±7,68 Jahre, n = 61) und alters-gematchte endokrinologisch gesunde Frauen (34,49±7,55 Jahre, n = 61) bzgl. ihrer Schlafqualität mit standardisierten Methoden vergleicht. Die Frauen in der Studiengruppe haben ihre Diagnose seit 10,49 ±7,44 Jahren und werden seit 7,84 ±6,03 Jahren hormonell substituiert.

Auch wenn der Gesamt-Score unauffälig war gab es in Einzelpunkten signifikante Unterschiede. So dauerte es länger, bis die Frauen in den Schlaf fielen und sie nutzten häufiger Schlafmedikamente. Müdigkeit tagsüber bestand bei 59% der Patientinnen mit prämaturer Ovarialinsuffizienz und nur 18% der Frauen in der Kontrollgruppe.

Dies ist, denke ich, eine relevante und wichtige Beboachtung. Sie muss uns dazu motivieren, auch diesen Punkt bei der Betreuung dieser Patientinnen zu evaluieren, nachzufragen, und ggf. die hormonelle Substitution zu optimieren. In diesen Fällen mag eine orale Substitution mit natürlichem Progesteron in ggf. höherer Dosis hilfreich sein.

Ihr

Michael Ludwig