Die WHI-Studie überrascht mit einem neuen Ergebnis (Xuezhi Jiang et al. Women’s Health Initiative clinical trials: potential interactive effect of calcium and vitamin D supplementation with hormonal therapy on cardiovascular disease. Menopause, im Druck).

Zur Erinnerung: Es ging in der WHI-Studie nicht nur um die Beurteilung einer Hormontherapie sondern in anderen Studienteilen auch um die von Vitamin D und Calcium (400 IE und 1.000 mg) – jeweils verglichen gegenüber einem Placebo. Teilweise überschnitten sich die Studienpopulationen bewusst, d.h. es gab solche, die neben einer Hormontherapie auch bzgl. der Auswirkung von Calcium und Vitamin D untersucht wurden. In einer weiteren Datenauswertung wurde nun festgestellt, dass die Einnahme von Vitamin D und Calcium im Östrogen-Mono-Arm, nicht aber bei Anwendung einer kombinierten Hormontherapie, zu einer Absenkung des Schlaganfallrisikos führte bzw., genauer gesagt, dazu, dass das durch orale Östrogene erhöhte Schlaganfallrisiko nicht auftrat (HR 2,19, 95% KI 1,34 – 3,58 vs. HR 1,07, 95% KI 0,66 – 1,73). Dieser positive Effekt war unabhängig vom Alter zu sehen, unabhängig vom BMI.

Warum eine Supplementierung mit Vitamin D und Calcium diesen positiven gesundheitlichen Effekt bei Anwendung von oralem Östrogen hatte nicht aber bei kombinierter Hormontherapie, bleibt unklar. Spekulativ ist auch, was ggf. eine höherdosierte Vitamin D Gabe bringen würde, zumal es einer der Kritikpunkte der WHI-Studie ist, dass die Teilnehmerinnen ihre eigene Vitamin D Einnahme weiterführen durften, im Mittel etwa 300 – 400 IE täglich, auch im Placebo-Arm der Studie.

Ihr

Michael Ludwig