Aus Norwegen kommen neue Daten zum Risiko von Aborten (Maria C. Magnus et al. Role of maternal age and pregnancy history in risk of miscarriage: prospective register based study. British Medical Journal, im Druck). Analysiert wurden die Registerdaten von 421.201 Frauen, die eine Schwangerschaft zwischen 2009 und 2013 erlebten. Neben dem bekannten altersabhängigen Risiko mit einer Abortrate von etwa 10% bei 20-25 jährigen und einer Abortrate von über 50% bei 45jährigen Frauen haben die Autoren weitere Risiken herausgearbeitet. So stieg das Abortrisiko in einer Folgeschwangerschaft auf das etwa 1,2fache, wenn eine Frühgeburt, eine Totgeburt, eine Sectio caesarea oder ein Gestationsdiabetes vorangingen.
Ferner wurde das Abortrisiko für vorangehende Aborte berechnet: Ohne einen Abort in der Anamnese lag das Risiko bei 11%, mit einem Abort in der Anamnese stieg es auf 20%, mit zwei Aborten auf 28% und bei drei oder mehr Aborten auf 42%. Letzteres bedeutet aber wiederum auch, dass nach drei oder mehr Aborten die Wahrscheinlichkeit für eine Lebendgeburt in einer Folgeschwangerschaft höher ist als ein erneuter Abort. Keine neuen Erkenntnisse aber eine Bestätigung bekannter Zahlen und wichtig für die Beratung!
Ihr
Michael Ludwig
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