Eine weitere Studie belegt, dass weder AMH noch FSH bei einem Kollektiv grundsätzlich fertiler Frauen – also von Frauen ohne Anamnese eines unerfüllten Kinderwunsches – nicht in der Lage sind die Konzepitonswahrscheinlichkeit in den nächsten 6-12 Monaten vorauszusagen (Anne Z. Steiner et al. Association Between Biomarkers of Ovarian Reserve and Infertility Among OlderWomen of Reproductive Age. Journal of the American Medical Association 2017; 318: 1367 – 1376).

Die 750 rekrutierten Teilnehmerinnen waren zwischen 33 und 44 Jahre alt, durften seit maximal 3 Monaten versuchen zu konzipieren und durften keine Anamnese eines unerfüllten Kinderwunsches oder Hinweise auf eine eingeschränkte Fertilität (Tubenschaden, PCO-Syndrom, Endometriose, männliche Subfertilität) haben. Interessanterweise war ein regelmäßiger Zyklus kein Einschlusskriterium.

Frauen mit einem AMH von < 0,7 ng/ml wurden mit derselben Wahrscheinlichkeit innerhalb von 6 und 12 Monaten schwanger wie solche mit einem AMH zwischen 0,7 – 8,4 ng/ml oder ≥ 8,5 ng/ml, Frauen mit einem FSH < 10 IE/l ebenso wahrscheinlich wie solche mit einem FSH ≥ 10 IE/l.

Eine hormonelle Diagnostik bei diesen Patientinnen ist insofern nicht hilfreich und zielführend sondern allenfalls irreführend oder – wenn ein „auffälliger“ Wert gemessen wird, schwer belastend.

Ihr

Michael Ludwig