Die WHI-Studie beschäftigt uns seit vielen Jahren, wir haben viel daraus gelernt. Nun wurde die Langzeit-Mortalität der Studienteilnehmerinnen, sowohl in der Placebo- als auch in den Hormongruppen, über ein Langzeit-follow-up von 18 Jahren analysiert (JoAnn E. Manson et al. Menopausal Hormone Therapy and Long-term All-Cause and Cause-Specific Mortality. The Women’s Health Initiative Randomized Trials. Journal of the American Medical Association 2017; 318: 927 – 938).

Das Ergebnis ist klar und lässt keinen Interpretationsspielraum zu: Sowohl die Gesamt-Mortalität als auch die diagnose-spezifische Mortalität unterscheiden sich nicht zwischen den mit Hormonen behandelten Frauen und der Placebo-Gruppe. Wir reden über 27.347 Frauen, also eine aussagekräftige Kohortengröße, ein Langzeit-follow-up, von etwa 18 Jahren, das von 98% der Frauen vorliegt und eine mittlere Dauer der Hormontherapie von 5,6 Jahren (kombinierte Therapie) bzw. 7,2 Jahren (Östradiol-Mono-Therapie).

Diese Daten bestätigen einmal mehr, dass bei adäquatem Einsatz von Hormonpräparaten in der Peri- und Postmenopause Frauen geholfen werden kann, ohne deren Mortalität relevant zu beeinflussen. Aus allen Daten, die uns bis heute vorliegen, zusammengenommen wiederum sehen wir, dass wir auch einen langfristigen Gesundheits-Nutzen erreichen können, wenn ansonsten gesunde Frauen frühzeitig behandelt werden.

Ihr

Michael Ludwig