Eine retrospektive Untersuchung aus Frankreicht bestätigt, dass eine AMH-Messung keine Aussage über die Fertilität einer grundsätzlichen fertilen Kohorte von Frauen erlaubt (Sophie Catteau-Jonard et al. Anti-Müllerian hormone concentrations and parity in fertile women: the model of oocyte donors. Reproductive Biomedicine Online, im Druck). Die Kohorte bestand aus 217 Frauen, Alter 20 – 37 Jahre, mit mindestens einem Kind, die als Eizellspenderinnen zur Verfügung stehen wollten. Die Frauen wurden eingeteilt als solche mit niedrigem AMH (< 10 pmol/l bzw. < 1,40 ng/ml), mittlerem AMH (10 – 35 pmol/l bzw. 1,40 – 4,9 ng/ml) und hohem AMH (> 35 pmol/l bzw. > 4,9 ng/ml).

Weder die Zahl der Kinder, noch das Alter des jüngsten Kindes waren unterschiedlich zwischen den drei Gruppen. Interessanterweise zeigte auch der antrale Follikelcount keinen Unterschied.

Insofern kann man diese Daten so deuten, wie die Autoren sie auch diskutieren: Die AMH-Messung bei einer grundsätzlich fertilen Kohorte von Frauen hat keine Aussagekraft bzgl. der tatsächlichen Fertilität. Eine Studie mehr, die einen Ferti-Check ad absurdum führt!

Ihr

Michael Ludwig