Schilddrüse und Schwangerschaft war auch Thema in einer prospektiven chinesischen Studie (Ping Li et al. Effect of mildly elevated thyroid-stimulating hormone during the first trimester on adverse pregnancy outcomes. BMC Endocrine Disorders 2018; 18: 64-69). Ausgeschlossen waren Frauen mit Vorerkrankungen der Schilddrüse sowie solche mit Nachweis von TPO-Antikörpern. Das Screening erfolgte vor der 13+6. Schwangerschaftswoche, Frauen mit einem TSH über 4,0 mIE/l erhielten L-Thyroxin. Eingeschlossen wurden 1.858 Frauen mit Einlingsschwangerschaften, analysiert wurde der weitere Schwangerschaftsverlauf und die Frage, ob ein mild erhöhtes TSH (2,5 – 4,0 mIE/l) gegenüber einem niedrigen (< 2,5 mIE/l) mit mehr Schwangerschaftskomplikationen assoziiert ist.

Die Antwort ist – nicht überraschend – n e i n. Es gab keine Assoziation. Dies bestätigt einmal mehr die Vermutung, dass wir definitiv die Grenze von 2,5 mIE/l nicht verschieben müssen und selbst ein im Referenzbereich liegendes TSH (bis 4,0 mIE/l) keine Nachteile für die Schwangere hat. Fraglich ist, ob ggf. das ungeborene Kind von einem möglichst niedrigen TSH profitiert – die bisherigen Daten sprechen dafür, dass auf jeden Fall die Grenze von 2,5 mIE/l völlig ausreichend ist.

Ihr

Michael Ludwig