Eine weitere Studie bestätigt, dass Progesteron nicht zur Vermeidung des Fortgangs eines Aborts bei Abortus imminens geeignet ist. (Lucas A. McLindon et al. Progesterone for women with threatened miscarriage (STOP trial): a placebo-controlled randomized clinical trial. Human Reproduction, im Druck: https://doi.org/10.1093/humrep/dead029)

Die Studie wurde prospektiv, randomisiert, placebo-kontrolliert zwischen 2012 und 2019 durchgeführt mit Gabe von 400 mg Progesteron vaginal oder einem Placebo bei Abortus imminens bis zur 10. Schwangerschaftswoche. Die Gabe wurde bis zur 12. Schwangerschaftswoche fortgeführt, Endpunkt war das Eintreten einer Lebendgeburt. Von den ursprünglich geplanten 386 Frauen wurden nur 278 randomisiert, da die Studie dann abgebrochen wurde, da keine Änderung im Ergebnis mehr zu erwarten war.

Die Lebendgeburtenrate betrug 82,4% bzw. 84,2% in der Therapie- bzw. Placebo-Gruppe (RR 0,98, 95% KI 0,88 – 1,09). Dies änderte sich nicht bei Analyse von Frauen mit mindestens einem vorangegangenen Abort (80,6%, 54/67, vs. 84,4%, 65/77, RR 0,95, 95% KI 0,82 – 1,11).

Die Studie scheint fast etwas aus der Zeit gefallen, weil die Frage eigentlich geklärt ist: Gestagene sind für die Therapie eines Abortus imminens nicht geeignet, man kann den Verlauf des Abortes nicht beeinflussen.

Im Falle habitueller Aborte, ich habe dazu auch in der Vergangenheit gepostet, ist die Gabe von Dydrogesteron das vermutlich effektivere Gestagen (3 x 10 mg).

Ihr

Michael Ludwig