Zwei Autorinnen fassen den Stand der Forschung zum Thema „brain fog“ in der Peri- und Postmenopause zusammen. (Pauline M. Maki und Nicole G. Jaff. PRACTICE PEARL: Menopause and brain fog: how to counsel and treat midlife women Menopause 2024; im Druck: DOI: 10.1097/GME.0000000000002382) Unter brain fog versteht man eine subjektive Einschränkung der Wahrnehmung, der Schwierigkeit Wörter, Namen oder Zahlen zu erinnern, von Konzentrationsproblemen und Ablenkbarkeit. Nach Angabe der Autorinnen betrifft dies etwa 50% der Frauen in der Peri- und Postmenopause. Neuropsychologische Tests zeigen kleine Rückgänge in der Gedächtnisleistung, die jedoch innerhalb der normalen Grenzen liegen. Dies ist jedoch nicht nur durch das Altern erklärbar. Ursächlich kann der Östrogenmangel sein, ursächlich können die störenden Hitzewallungen und die Schlafprobleme sein.
Insofern ist nach Ausführung der beiden Autorinnen brain fog eher ein sekundäres Problem infolge östrogenmangel-bedingter Beschwerden. Eine hormonelle Therapie könnte insofern durch Linderung der klimakterischen Symptomatik helfen. Studien dazu gibt es nicht.
Die Autorinnen betonen mehrfach, wie wichtig es ist, die betroffenen Frauen dahingehend zu beruhigen, dass brain fog kein erster Hinweis auf eine sich entwickelnde Demenz ist, dass dieses Phänomen im weiteren Verlauf besser wird bzw. verschwindet.
Zur Unterstützung der Gehirngesundheit empfehlen sie einen gesunden Lebensstil mit körperlicher Aktivität, gesunde Ernährung – optimal ggf. gemäß der mediterranen Diät – Vermeiden von Rauchen, kein übermäßiger Alkoholkonsum.
Ein interessanter Kurzbeitrag, wissenschaftlich fundiert, zu einem täglich in der Praxis auftauchenden Problem.
Ihr
Michael Ludwig
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